Buchvorstellung
Stefan Schwidder: Ich schreibe, also bin ich. Schritt für Schritt zur eigenen Biographie.
von Heike Thormann
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt.
Viele Menschen wollen ihr Leben in einem Buch festhalten, ob für sich selbst, für die Angehörigen oder für größere Leserkreise. Stefan Schwidder zeigt, wie man eine solche Autobiografie schreibt. Dabei schlägt er den Bogen von ersten Erinnerungsübungen bis zur abschließenden Verlagssuche.
Spätestens gegen Ende ihres Lebens wollen viele Menschen ihr Leben für ihre Angehörigen und die Nachwelt in einer Autobiografie, einer Biografie über sich selbst, festhalten. Andere haben Erfahrungen gemacht, die sie mit anderen Menschen teilen oder für sich selbst verarbeiten möchten.
Stefan Schwidder ist Autor und Journalist, Trainer für kreatives Schreiben mit Schwerpunkt „Autobiografie schreiben“ und Mitbegründer des Biographiezentrums. Sein Buch ist für alle Menschen, die ein Buch über das eigene Leben schreiben wollen.
Aus dem Inhalt:
Vorwort: In seinem Vorwort macht Schwidder Mut, zum Stift zu greifen und zu schreiben, trotz Selbstzweifeln, Unsicherheit und was einen sonst so aufhalten mag.
Erste Überlegungen: Autobiografisches Schreiben hilft bei vielen Dingen. Man kann sich selbst besser erkennen und verstehen, aus Fehlern lernen und schlechte Erfahrungen bewältigen, in der Seele aufräumen und „Ungutes entmisten“, Gelerntes an andere weitergeben, sich mit Grundfragen des Menschseins beschäftigen (wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich usw.), das Leben, unsere Gesellschaft, andere Menschen besser verstehen und anderes mehr.
Grundsätze zum autobiographischen Schreiben wie etwa: von zu hohen Ansprüchen und Erwartungen herunterzukommen, die eigene Sprache zu finden, Mut zur Lücke zu haben, bei der (subjektiven) Wahrheit zu bleiben, die eigene Meinung zu schildern, aber nicht die Meinung anderer beeinflussen zu wollen, zu erzählen, wie es war, mit allen Höhen und Tiefen oder Details zu sehen und zu beschreiben.
Schreibzeiten, Schreiborte und Schreibhilfen: Einige Tipps für eine gute Schreiborganisation
Hilfsmittel: Einige Erinnerungshilfen vom eigenen Gedächtnis über die Mitmenschen bis zu Archiven und Medien
Handwerkliches zu Stil und Ausdruck wie: bildhaft und präzise zu schreiben, Verben zu bevorzugen, Adjektive sparsam zu verwenden, Behördensprache, Fachwörter und Floskeln eher zu meiden, lieber eigene Formulierungen zu finden statt stehende Redewendungen zu gebrauchen, Aktiv und Passiv bewusst einzusetzen, lange und kurze Sätze zu mischen, Schachtelsätze zu meiden, Abkürzungen zu meiden, Spannung in einem Satz aufzubauen sowie – passend zum Thema – auf die richtige Wahl von Zeitform und Zeitangabe zu achten.
Dialoge mit Tipps wie: auf die authentische Sprache der Beteiligten zu achten, den emotionalen Gehalt des Gesprächs wiederzugeben oder typische „Rede-Verben“ (sagte, fragte usw.) lieber durch Bewegung und Körpersprache auszudrücken.
Weitere autobiographische Schreibübungen: An dieser Stelle sammelt Schwidder Schreibübungen, die die in den anderen Kapiteln aufgeführten Übungen ergänzen.
Aufbau mit Tipps wie: Mut zur Lücke zu haben und nicht das ganze Leben zu beschreiben, sondern passende Szenen zu wählen bzw. „Lebensthemen“ zu finden. Außerdem nennt er diverse Strukturmöglichkeiten und gibt Tipps, wie man Übergänge gestaltet, spannende Einstiege findet oder Überschriften und Titel wählt.
Dichtung und Wahrheit -> Was darf ich schreiben: Ein Kapitel zum Spannungsfeld „ich und die anderen“ mit Tipps wie denen, bei der subjektiven Wahrheit zu bleiben, zu versuchen, so nah wie möglich an die gelebte Realität zu kommen, das Recht auf eine eigene Meinung zu haben und zu vertreten. Doch auch mit dem guten Tipp, „sozial verträglich zu schreiben“ und sachlich zu bleiben, zu betonen, dass es die eigene Sichtweise ist, ggf. alles sauber zu belegen und rechtliche Verstöße zu meiden, einen Text über Nacht ruhen zu lassen, ihn ggf. abzumildern oder ggf. die Erlaubnis zur Veröffentlichung einzuholen.
Das leere Blatt Papier -> Blockaden und was man dagegen tun kann: Einige Tipps gegen Schreibblockaden, Leere im Kopf, zu viel Druck beim Schreiben und mehr
Der Schmerz der Erinnerungen –> Vom Umgang mit Trauer: Gefühle begleiten die Erinnerungen: diverse Methoden, um mit schmerzhaften Erinnerungen umzugehen
Das Überarbeiten: Einige Tipps für die inhaltliche und stilistische Überarbeitung, Beachtung von Rechtschreibung und logischer Struktur, Testleser nutzen
Gestaltung: Von Abbildungen über historische Übersichten und Überblicks-Kästchen bis zum Glossar mit Fremdwörtern und Erklärungen
Schritt für Schritt zum eigenen Buch: Einige kurze Tipps zur Veröffentlichung
Wie finde ich den richtigen Verlag: Ein ebenfalls kurzer Abriss zur Verlagssuche, zu Literaturagenturen und zu Druckkostenzuschussverlagen
Formen autobiographischen Schreibens: Neun Textbeispiele von Schwidders Seminarteilnehmern
Dazu gibt’s noch diverse Literaturtipps, Internetadressen und Adressen von Museen, Archiven und anderen Institutionen.
Für mich ist Schwidders Buch „Ich schreibe, also bin ich“ ein guter runder Wurf mit einem zwar jeweils kurz und knapp geschilderten, aber dafür inhaltlich breiten Überblickswissen zum Thema, mit einer Mischung aus Hintergrundwissen, Hilfsmitteln und (Schreib-)Übungen.
„Typisches“ Schreib-Knowhow kann Menschen helfen, die sonst vielleicht eher wenig schreiben und nur die eigene Biografie in Angriff nehmen wollen. Spezielles „autobiografisches Knowhow“ vermittelt Zusatzwissen wie Erinnerungshilfen, Zeitformen, Umgang mit eigener Meinung und Fremdwirkung oder Umgang mit schmerzhaften Erinnerungen. Und mit dem Kapitel über Dialoge unternimmt Schwidder auch einen kurzen Ausflug ins szenische Schreiben.
Schön finde ich überdies den kurzen Tipp, sich ehrlich zu fragen, ob man wirklich über etwas schreibt, was für größere Leserkreise interessant ist, bevor man mit seinem Werk an die Verlagstüren klopft. Das ist fair und schürt keine falschen Hoffnungen.
Fazit: Ein gutes Überblickswissen zum Thema und ein guter Einstieg für alle, die mit einer eigenen Biografie liebäugeln.
Stefan Schwidder ist Autor und Journalist, Trainer für kreatives Schreiben mit Schwerpunkt „Autobiografie schreiben“ und Mitbegründer des Biographiezentrums. Sein Buch ist für alle Menschen, die ein Buch über das eigene Leben schreiben wollen.
Aus dem Inhalt:
Vorwort: In seinem Vorwort macht Schwidder Mut, zum Stift zu greifen und zu schreiben, trotz Selbstzweifeln, Unsicherheit und was einen sonst so aufhalten mag.
Erste Überlegungen: Autobiografisches Schreiben hilft bei vielen Dingen. Man kann sich selbst besser erkennen und verstehen, aus Fehlern lernen und schlechte Erfahrungen bewältigen, in der Seele aufräumen und „Ungutes entmisten“, Gelerntes an andere weitergeben, sich mit Grundfragen des Menschseins beschäftigen (wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich usw.), das Leben, unsere Gesellschaft, andere Menschen besser verstehen und anderes mehr.
Grundsätze zum autobiographischen Schreiben wie etwa: von zu hohen Ansprüchen und Erwartungen herunterzukommen, die eigene Sprache zu finden, Mut zur Lücke zu haben, bei der (subjektiven) Wahrheit zu bleiben, die eigene Meinung zu schildern, aber nicht die Meinung anderer beeinflussen zu wollen, zu erzählen, wie es war, mit allen Höhen und Tiefen oder Details zu sehen und zu beschreiben.
Schreibzeiten, Schreiborte und Schreibhilfen: Einige Tipps für eine gute Schreiborganisation
Hilfsmittel: Einige Erinnerungshilfen vom eigenen Gedächtnis über die Mitmenschen bis zu Archiven und Medien
Handwerkliches zu Stil und Ausdruck wie: bildhaft und präzise zu schreiben, Verben zu bevorzugen, Adjektive sparsam zu verwenden, Behördensprache, Fachwörter und Floskeln eher zu meiden, lieber eigene Formulierungen zu finden statt stehende Redewendungen zu gebrauchen, Aktiv und Passiv bewusst einzusetzen, lange und kurze Sätze zu mischen, Schachtelsätze zu meiden, Abkürzungen zu meiden, Spannung in einem Satz aufzubauen sowie – passend zum Thema – auf die richtige Wahl von Zeitform und Zeitangabe zu achten.
Dialoge mit Tipps wie: auf die authentische Sprache der Beteiligten zu achten, den emotionalen Gehalt des Gesprächs wiederzugeben oder typische „Rede-Verben“ (sagte, fragte usw.) lieber durch Bewegung und Körpersprache auszudrücken.
Weitere autobiographische Schreibübungen: An dieser Stelle sammelt Schwidder Schreibübungen, die die in den anderen Kapiteln aufgeführten Übungen ergänzen.
Aufbau mit Tipps wie: Mut zur Lücke zu haben und nicht das ganze Leben zu beschreiben, sondern passende Szenen zu wählen bzw. „Lebensthemen“ zu finden. Außerdem nennt er diverse Strukturmöglichkeiten und gibt Tipps, wie man Übergänge gestaltet, spannende Einstiege findet oder Überschriften und Titel wählt.
Dichtung und Wahrheit -> Was darf ich schreiben: Ein Kapitel zum Spannungsfeld „ich und die anderen“ mit Tipps wie denen, bei der subjektiven Wahrheit zu bleiben, zu versuchen, so nah wie möglich an die gelebte Realität zu kommen, das Recht auf eine eigene Meinung zu haben und zu vertreten. Doch auch mit dem guten Tipp, „sozial verträglich zu schreiben“ und sachlich zu bleiben, zu betonen, dass es die eigene Sichtweise ist, ggf. alles sauber zu belegen und rechtliche Verstöße zu meiden, einen Text über Nacht ruhen zu lassen, ihn ggf. abzumildern oder ggf. die Erlaubnis zur Veröffentlichung einzuholen.
Das leere Blatt Papier -> Blockaden und was man dagegen tun kann: Einige Tipps gegen Schreibblockaden, Leere im Kopf, zu viel Druck beim Schreiben und mehr
Der Schmerz der Erinnerungen –> Vom Umgang mit Trauer: Gefühle begleiten die Erinnerungen: diverse Methoden, um mit schmerzhaften Erinnerungen umzugehen
Das Überarbeiten: Einige Tipps für die inhaltliche und stilistische Überarbeitung, Beachtung von Rechtschreibung und logischer Struktur, Testleser nutzen
Gestaltung: Von Abbildungen über historische Übersichten und Überblicks-Kästchen bis zum Glossar mit Fremdwörtern und Erklärungen
Schritt für Schritt zum eigenen Buch: Einige kurze Tipps zur Veröffentlichung
Wie finde ich den richtigen Verlag: Ein ebenfalls kurzer Abriss zur Verlagssuche, zu Literaturagenturen und zu Druckkostenzuschussverlagen
Formen autobiographischen Schreibens: Neun Textbeispiele von Schwidders Seminarteilnehmern
Dazu gibt’s noch diverse Literaturtipps, Internetadressen und Adressen von Museen, Archiven und anderen Institutionen.
Für mich ist Schwidders Buch „Ich schreibe, also bin ich“ ein guter runder Wurf mit einem zwar jeweils kurz und knapp geschilderten, aber dafür inhaltlich breiten Überblickswissen zum Thema, mit einer Mischung aus Hintergrundwissen, Hilfsmitteln und (Schreib-)Übungen.
„Typisches“ Schreib-Knowhow kann Menschen helfen, die sonst vielleicht eher wenig schreiben und nur die eigene Biografie in Angriff nehmen wollen. Spezielles „autobiografisches Knowhow“ vermittelt Zusatzwissen wie Erinnerungshilfen, Zeitformen, Umgang mit eigener Meinung und Fremdwirkung oder Umgang mit schmerzhaften Erinnerungen. Und mit dem Kapitel über Dialoge unternimmt Schwidder auch einen kurzen Ausflug ins szenische Schreiben.
Schön finde ich überdies den kurzen Tipp, sich ehrlich zu fragen, ob man wirklich über etwas schreibt, was für größere Leserkreise interessant ist, bevor man mit seinem Werk an die Verlagstüren klopft. Das ist fair und schürt keine falschen Hoffnungen.
Fazit: Ein gutes Überblickswissen zum Thema und ein guter Einstieg für alle, die mit einer eigenen Biografie liebäugeln.
Copyright Heike Thormann
Auf dieser Webseite veröffentlicht am 1.9.2025
Erstveröffentlichung 2015, letzte Überarbeitung 2025
Stefan Schwidder: Ich schreibe, also bin ich. Schritt für Schritt zur eigenen Biographie. Fuchstal 2008 (2. überarbeitete Auflage von 2004)
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